
Ginkgo
Ginkgo biloba L., Tempelbaum, Mädchenhaarbaum, Elefantenohrbaum
Familie Ginkgoaceae
Heimat China, Japan
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Inhaltsstoffe
Terpentrilactone: Ginkgolide A bis Q, Bilabolid (Sesquiterpenlacton), Flavonoide; Ginkgolsäuren (toxisch); Proanthocyanidine; Spuren von Salicylsäure-Derivaten
Die medizinische Anwendung ist bereits vor etwa 5000 Jahren beschrieben worden, und zwar im ältesten, chinesischen Arzneibuch. Vorrangig wurden nicht die Blätter, sondern die Nuss (Samen) angewendet, als Abkochung oder zerrieben. Zu den volksmedizinischen Indikationen gehörten Darmerkrankungen, Husten, Asthma, Nervosität, Wurmbefall, Bluthochdruck, Ohrensausen und Wurmbefall.
Metaanalysen und Einzelstudien konnten die Wirksamkeit eines Ginkgo-biloba-Extraktes für die symptomatische Behandlung von Morbus Alzheimer und vaskulärer Demenz belegen, die mit neuropsychiatrischen Symptomen (Angst, Depression, Reizbarkeit, Apathie, Schlafstörungen) assoziiert waren.
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Ginkgo soll helfen bei:
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Förderung der geistigen Leistungsfähigkeit (z. B. im Rahmen des dementiellen Syndroms )
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Verbesserung der Konzentration bei Konzentrationsschwäche
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Tinnitus, da der Extrakt die Durchblutung im Innenohr verbessern kann
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Schwindel
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Durchblutungsstörungen in den Beinen („periphere arterielle Verschlusskrankheit“ PAVK oder „Schaufensterkrankheit“)
Wechselwirkungen
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Bei gleichzeitiger Einnahme Ginkgo-biloba-haltiger Medikamente mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (beispielsweise ASS, Clopidogrel, Phenprocoumon, Warfarin) kann eine gegenseitige Wirkungsbeeinflussung nicht ausgeschlossen werden. Die gleichzeitige Anwendung von Ginkgo-biloba-Zubereitungen und Efavirenz wird nicht empfohlen, da die Wirkstoffkonzentration von Efavirenz im Plasma gesenkt werden kann.
Wegen der unzureichenden Datenlage sind Medikamente, die Auszüge von Ginkgo biloba enthalten, in Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.
